Haltungsbedingungen

Die Aquarien

Wie schon mehrmals angesprochen halte ich die adulten Tiere einzeln. Das Weibchen bewohnt im Winter und Frühling ein Aquarium mit den Maßen 100x40x40 cm (bzw. im Wechsel auch schon mal das etwas Größere mit 100x50x50 cm). Für das Männchen habe ich zur Zeit ganzjährig nur ein 80x35x40 cm Becken zur Verfügung. Die 3 NZ von 2011 und das subadulte Weibchen bewohnen ganzjährig jeweils zwei Becken von derselben Größe (80x35x40 cm). Die 4 NZten/Zwerge von 2012 sind noch in einem Aufzucht Becken untergebracht (40x20x20 cm). Im Sommer ziehen alle Sternotherus carinatus mit ihren jeweiligen Aquarien ins Gewächshaus um. Das adulte Weibchen darf komplett umziehen, in ein Aquarium von 180x50x50 cm mit einem Landteil von 180x40 cm. Letzterer ist komplett mit Sand gefüllt und dient als Eiablageplatz.

     Die Einrichtung ist in allen Becken ähnlich: Sand als Bodengrund, Morkienwurzeln, Steinaufbauten/Höhlen, umgekippte/aufgeschlagene Tontöpfe und die bewährten durchbohrten und im Sommer mit Teichpflanzen (im Winter überleben diese leider nicht lange) bepflanzten Blumenkästen, die als Filter und Höhle/Unterschlupf dienen. Des weiteren gibt es jede Menge Pflanzen in den Becken (v.a. Schilf, Schwimmpflanzen wie Hornkraut, Wasserpest, Wasserlinsen, Wassermoos, Muschelblumen etc.). Im Sommer installiere ich zusätzlich halbuntergetauchten Schwimmkork in den Becken, daß die Tiere ev. an Land bzw. ins ganz flache Wasser können. Wird allerdings meiner Beobachtung nach nicht genutzt. In dem Becken des subadulten Weibchens befindet sich zusätzlich ein entspr. großer, erklimmbarer Topf mit Sand. Der Wasserstand ist in allen Becken hoch, je nach Aquarium-Maß 20-30 cm ! . 

 

Temperatur und Technik

Eine Filterung der Aquarien erfolgt mit Eheim Außenfiltern (2215, 2217) in den größeren Becken bzw. den Eheim (o.ä.) Innenfiltern in den kleineren Becken.

     In der Zeit im Gewächshaus werden die Aquarien weder beleuchtet noch wird das Wasser beheizt. Durch eine Gewächshaus-Heizung, die über ein Thermostat läuft, kann die Temperatur auch nachts nicht unter 20°C fallen. Je nach Sonneneinstrahlung bzw. Außentemperatur liegt die Temperatur im Gewächshaus allerdings deutl. höher, im Schnitt tagsüber an die 30°C, im Hochsommer werden auch schon mal 45°C erreicht. Dann muß ich aufpassen, daß Tiere in kleineren Aquarien nicht überhitzen ! Die Tiere befinden sich je nach Witterung von April/Mai bis Anfang November im Gewächshaus. Das heißt, daß sie ihre "Winterruhe" ebenfalls im dann ungeheizten Gewächshaus verbringen. Die Gewächshaus-Heizung wird auf "frostfrei" umgestellt, wenn die Cuora's und Pelusios's vom Gewächshaus in die Aquarien umziehen, meist im September. Die Winterruhe der Dach-Moschusschildkröten findet ca. zwischen 10 und 15°C statt. Natürlich kann es tagsüber auch schon mal stellenweise deutlich wärmer werden bzw. nachts kälter. Bei längeren kühleren Perioden schalte ich die Gewächshaus-Heizung zu oder hole die Tiere dann schließlich rein.

     Wenn die St. carinatus letztlich ins Haus umziehen, weil der Winter sich draußen endgültig angekündigt hat, halte ich sie noch einige Wochen nur bei Zimmertemperatur und ohne zusätzliches Licht (ca. 15-18°C). Ab ca. Mitte Dezember wird dann sukzessive Licht und Heizung (Heizstäbe im Wasser) zu geschaltet bis nach ca. 2-3 Wochen eine Wassertemperatur von 18-20°C erreicht ist. Dann werden auch die adulten Tiere zur Paarung zusammengesetzt. Nach ca. 4-6 Wochen erhöhe ich die Wassertemperatur nochmal auf 22-24°C. Die Lufttemperatur paßt sich in den vollständig geschlossenen Becken entsprechend an. Extra Wärmelampen gibt es nicht.

     Dabei bleibt es dann bis die Tiere im April oder Mai ins Gewächshaus umziehen. Ev. wird's vorher nochmal wieder etwas kälter, so daß der Umzug im späten Frühling gut klappt und nicht zu einschneidend ist. Generell spiele ich mit den Temperaturen bei allen Schildkröten/Aquarien etwas herum und halte sie nicht konstant (stur...). Das Wetter draußen ist ja auch eher wechselhaft, selbst in Florida scheint nicht 10 Monate lang bei 30°C die Sonne. 

     Die Beleuchtung reicht von simplen Tageslichtröhren zu speziellen Terraristik Birnen. Den St. carinatus ist das tatsächlich egal, und ich probiere bei ihnen immer gerne aus, womit ich die Pflanzen in den Becken am "günstigsten" am Leben erhalte. Dach-Moschusschildkröten sind nicht sehr anspruchsvoll was die Beleuchtung angeht und da meine Tiere einige Monate im Fast-Freiland verbringen muß ich mir auch keine Sorgen bzgl. der UV Versorgung machen. Würde ich meine Tiere nur drinnen halten, wäre allerdings eine vernünftige HQL/HQI Beleuchtung angebracht!

Teichhaltung von St. carinatus

Eine Zeitlang habe ich die Dach-Moschusschildkröten im Sommer in einem kleinen Teich gehalten. Dieser war gut bepflanzt, zudem durch Kaninchendraht Vogel- und Katzensicher (sehr wichtig bei kleinen Schildkröten!), und teilweise mit Glas abgedeckt (beides im Bild nicht zusehen). Die Teichhaltung von St. carinatus hat sich aber unter den gegebenen Bedingungen nicht wirklich bewährt. Die Tiere sind draußen extrem scheu. Das Klima an meinem Wohnort ist nicht wirklich geeignet für die Außenhaltung einer so wärmebedürftigen Art (der Teich auch nicht, da zu tief...kein wirkliches Flachwasser, irgendwann zu wenig Sonne durch Baumwuchs...). Bei jedem Wetterumschwung mußte ich den Teich komplett abpumpen um die Tiere zu finden. Streß pur für alle !

     Ich denke nicht, daß die zeitweise Teichhaltung dieser Art bei uns völlig unmöglich ist, nur meine Voraussetzungen/der Teich waren nicht so ideal. Ev. lege ich irgendwann mal einen neuen Teich für die St. carinatus an.

     Besagter Teich ist gar nicht so schlecht und hat im Laufe der Jahre schon einige Schildkröten beherbergt (Schmuck-, Höcker-, Zier-, Schnapp-, Schlammschildkröten). Allerdings sind diese nun alle "zu groß" für diesen Teich geworden. Zur Zeit dient er als Aufzuchtplatz für Frosch- & Krötenqualquappen und beherbergt zeitweise "Kranke", dubiose Neuzugänge, Männer, oder andere die sich nicht "benehmen". 

     Trotzdem ein Umbau ist überfällig...:-)

Die unter den einzelnen Arten

beschriebenen Verhaltensweisen

wurden an meinen Tieren beobachtet.

Sie gelten von daher nicht zwingend

für die ganze Art oder für wild-lebende Vertreter.

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